Traumatherapie

In der Traumatherapie arbeite ich mit dem EMDR und der psychoimaginativen Traumatherapie. Beides kann auch miteinander kombiniert werden.

Das EMDR wurde zuerst für die Behandlung von akuten Traumatisierungen entwickelt (Unfälle, Katastrophen, plötzlicher Verlust von nahen Bezugspersonen, Gewalt durch andere Menschen), wurde dann aber auch mit Erfolg bei lange zurückliegenden Traumatisierungen angewendet, wenn diese noch mit einer erhöhten physiologischen Anspannung verbunden sind (Gewalterfahrungen, sexueller Missbrauch und Vernachlässigung in der Kindheit, spätere Traumatisierungen). EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing, was auf Deutsch Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung heißt. Nach einer intensiven Vorbereitung mit positiver Stabilisierung und einer ersten Beschäftigung mit den belastenden Ereignissen wird jeweils ein Erinnerungsbild ausgewählt und in seinen emotionalen und sensorischen Qualitäten aktualisiert. Der Patient führt dann schnelle Augenbewegungen durch, die der Therapeut anregt. Nach einem solchen „Set“ berichtet er, was er erlebt hat. Die Sets werden so lange fortgesetzt, bis die psychische Belastung spürbar abgenommen hat. Die Wirksamkeit der Methode wurde empirisch nachgewiesen. Durch EMDR können die belastenden Erinnerungen im Gehirn stärker mit neutraleren und positiven Erinnerungen, Gedanken und Gefühlen vernetzt werden, so dass sie nicht mehr so stark negativ wirken. EMDR ist für die Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen bei den gesetzlichen Krankenkassen und den gesetzlichen Unfallversicherungen zugelassen. Es kann aber auch generell zur Förderung der Verarbeitung sehr belastender Lebensereignisse eingesetzt werden. Ebenso bei vielen Angst- und Panikstörungen, sozialen Phobien und zur besseren Bewältigung von chronischen Schmerzsyndromen. Ein Video über EMDR bei traumatischen Einnerungen mit Karsten Böhm finden sie bei youtube, ebenso ein Video über die Behandlung der Folgen eines Verkehrsunfalles in der ARD Mediathek, einen Artikel über das EMDR z.B. in der Apothekenumschau.

Die psychoimaginative Traumatherapie wurde aus schamanischen Heilriten, der Hypnotherapie und der katathym-imaginativen Therapie entwickelt. Im Hypnobereich ist sie auch als Egostate-Therapie bekannt. Sie ist in erster Linie auf die Verarbeitung von Kindheitstraumatisierungen ausgerichtet gewesen, wird aber heute auch bei länger zurückliegenden Traumatisierungen im Erwachsenenalter angewendet. In ihr werden zuerst Symbole für innere Stärken und gute Lebenserfahrungen gesucht und in der Phantasie ausgestaltet, so dass sie bei Bedarf in der Therapie und im Alltag aktiviert werden können. Analog werden Symbole für die Trauma- und belastenden Erfahrungen geschaffen, die dann auf der Basis der positiven Symbole langsam umgewandelt werden und so die Verarbeitung fördern. Die bekanntesten Motive der psychoimaginativen Methode sind auf der Ressourcenseite der sichere Ort, die inneren Helfer und das innere Kind, dem es gut geht, sowie auf der Belastungsseite das verletzte innere Kind, das verletzte frühere Ich und die Visualisierung des Täters oder des Täterintrojektes.

Die Behandlung einer Traumastörung, deren auslösende Situation nicht länger als 12 Monate zurückliegt, kann meist ohne Wartezeit erfolgen, wenn Sie zeitlich flexibel sind. Liegt die auslösende Situation schon länger zurück oder in der Kindheit oder Jugend, ist in der Regel eine Mitbearbeitung biographischer Faktoren in einer psychodynamischen Therapie notwendig, für die momentan eine längere Wartezeit besteht (Info). Eine kurze Darstellung, was eine Traumastörung ist und wie sie behandelt werden kann, finden Sie auf der Seite Was ist ein Trauma?

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